Naturpark Mürzer Oberland

Naturpark Mürzer Oberland

Im Nordosten der Steiermark liegt, umgeben von den rund 2.000m hohen Berggipfeln von Rax, Schneealpe und Veitsch, das Mürzer Oberland. Ausgedehnte Wälder, Almen, tiefe Flusstäler und die Kalkgebirge kennzeichnen diese Natur- und Kulturlandschaft entlang des oberen Mürztales. Die Mürz entspringt hier aus zwei Quellen nördlich der Schneealpe und fließt, vorbei am Sommersitz und 2. Amtssitz der Bundespräsidenten in Mürzsteg, vorbei auch am Stift Neuberg an der Mürz, nach Südosten und verlässt den Naturpark Mürzer Oberland zuletzt in der Nähe von Mürzzuschlag.

 

Neben vielen natürlichen Sehenswürdigkeiten (Naturjuwele) gibt es auch Bauwerke, die das kulturelle Leben in der Region mitbestimmen.

Das Neuberger Münster etwa ist die früheste einheitliche Hallenanlage innerhalb der österreichischen gotischen Architektur und trägt den größten Holzdachstuhl der Kirchen Österreichs. Im Stift Neuberg befinden sich ein Kreuzgang mit Bildern von 38 Äbten, ein Renaissance-Hochaltar und der Kapitelsaal mit der Stiftergruft. In ihr ruhen die sterblichen Überreste Herzog Ottos des Fröhlichen und seiner Familie.

 

Im kleinen Ort Kapellen befinden sich das größte funktionstüchtige Spinnrad der Welt und eine sehr aktive Spinnrunde.

 

Im benachbarten Ortsteil Altenberg an der Rax befindet sich neben dem Erlebnisweg „klimawandeln“ auch ein kleines Bergwerksmuseum mit der Bezeichnung „Montanarum“.

 

Im Bereich des Stiftes Neuberg befindet sich das Naturmuseum mit der umfangreichen Sammlung von Tierpräparaten und Gemälden von Herbert Schliefsteiner. Ebenfalls am Stiftsareal wurde eine Glashütte, die mit traditionellen Methoden arbeitet, installiert. In der Schauglasbläserei kann die Herstellung von Glasartikeln aus der flüssigen Glasschmelze nachvollzogen werden.

 

Im Holzknecht- und Heimatmuseum findet man neben Werkzeugen und Arbeitsgeräten der Holzknechte auch historische Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens. Vor dem Museum wurde eine originalgetreue Holzknechthütte nachgebaut.

 

Die Josef Pillhofer Skulpturenhalle in Neuberg an der Mürz beherbergt zahlreiche Skulpturen und Papierarbeiten des Künstlers Josef Pillhofer. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten zählen der Wald der Sinne und die Bio-Almkäserei Lurgbauer.

 

Besonderheiten: Kulturlandschaft: alpine Flusstäler, Wälder und Almen der östlichen Alpenausläufer. Historisch einst von der Eisenindustrie, dem Bergbau und der Forstwirtschaft dominiert, heute eine Region, die sich dem nachhaltigen Tourismus verpflichtet fühlt, wobei die Forstwirtschaft noch immer eine bedeutende Rolle spielt.

 

Leitthemen: Biodiversität, Klimaschutz, Wald, Almwirtschaft, Jagd- und Forstwirtschaft, Quellwasserschutz, Besucher*innenlenkung

 

Kulinarischer Botschafter: Gasthof Schäffer

 

Leitprodukt: Waldhonig

 

Daten zum Naturpark: Fläche: 226 km² 2.600 EinwohnerInnen 2 Naturpark-Schulen 3 Naturpark-Kindergärten 8 NaturvermittlerInnen 31 Nächtigungsbetriebe (davon 6 Naturpark -GastgeberInnen)

 

Naturjuwele: Heukuppe mit Predigtstuhl (Karst), Hinteralmmoor (Naßköhr, Ramsar Schutzgebiet), Kalte Mürz – Steinalpl (Schüttflächen), Schneealmplateau, Roßlochklamm

 

Aktivitäten im Naturschutz: Schutzinformationskampagne für nachfolgende regional bedeutende Tiere und Pflanzen: typische Alpenflora mit Edelweiß, Kohlröschen und seltenen Enzian - Arten, Frauenschuh, Moore mit Torfmoos, Rundblättrigem Sonnentau und Scheiden - Wollgras; Steinwild, Steinadler, Rotwild, Gämsen, Auer - und Birkwild, Alpenschneehuhn, Fischotter, Erdkröte, Springfrosch, Gelbbauchunke, Teichmolch, Bergmolch.

Naturjuwele aus touristischer Sicht: Roßlochklamm, Schneealmplateau sowie Heukuppe und Predigtstuhl sind bereits zu touristischen Hotspots im Naturpark geworden. Hier werden in Zukunft durch eine Besucherlenkung im Sinne eines nachhaltigen Tourismus limitierende Maßnahmen gesetzt werden (müssen).

Das Hinteralmmoor (Naßköhr) sowie das Steinalpl als Ziele werden bewusst aus Naturschutzgründen nur für einen sehr begrenzten und begleiteten Gästekreis (v.a. unter dem Aspekt der Bildung) angeboten.

 

 

Geschichte des Naturparks

 

Am 31. März 1998 stelle der damalige Bürgermeister von Neuberg an der Mürz, Franz Pollross den Antrag zur Leitbildentwicklung und Regionalbetreuung in der überörtlichen Raumplanung.

 

Die Bürgermeister der vier Gemeinden haben im Zuge der Erarbeitung des Regionales Entwicklungsleitbildes für den Bezirk Mürzzuschlag eine engere Kooperation auf teilregionaler Ebene vereinbart.

Ein besonderes Ziel der vier Gemeinden war die Erlangung des Prädikats "Naturpark" als Grundlage für die Stärkung eines naturverträglichen Tourismus.

Auch andere gemeindeübergreifende Themen sollten zukünftig verstärkt gemeinsam bearbeitet werden. Als Grundlage für die Zusammenarbeit und die Einleitung wesentlicher Umsetzungsschritte wurde beschlossen, ein teilregionales Entwicklungsleitbild auszuarbeiten.

Dieses sollte den vier Gemeinden als Arbeitsprogramm für die nächsten Jahre dienen, gemeinsame Anliegen formulieren und auch gegenüber den Förderungsstellen in Bund und Land die Zusammenarbeit dokumentieren.

 

Ziele

Durch die vertiefte Zusammenarbeit der Gemeinden auf Basis des gemeinsamen Arbeitsprogrammes sollen insbesondere folgende Ziele erreicht werden:

 

  • Sicherung der Arbeits- und Einkommensmöglichkeiten für die Bevölkerung
  • Erlangung des Prädikates "Naturpark" (Naturpark Mürzer Oberland) als Grundlage für einen zukunftsweisenden naturverträglichen Tourismus
  • Gemeinsame Festlegung raumwirksamer Entscheidungen und Abstimmung von Maßnahmen auf örtlicher Ebene
  • Durch den begleitenden, moderierten Arbeitsprozess und die Einrichtung von Arbeitskreisen soll die Rücksichtnahme auf regionale Eigenheiten sowie die bestmögliche innerregionale Vernetzung der Aktivitäten erreicht werden

 

 

 

Am 26. Oktober 2003 wurde nicht nur der österreichische Nationalfeiertag gefeiert

Der Naturpark Mürzer Oberland wurde gegründet, das Prädikat "Naturpark" wurde verliehen.

 

Seit diesem Datum hat sich im Naturpark Mürzer Oberland, der die Ortsteile Altenberg an der Rax, Kapellen, Mürzsteg und Neuberg an der Mürz umfasst, viel getan und etliches konnte bewirkt werden.

 

Dank vieler engagierter Menschen ist es gelungen, zahlreiche Projekte im Bereich Bildung, Erholung, Naturschutz und Regionalentwicklung auszuarbeiten und umzusetzen.

 

Maßnahmen, die ergriffen wurden, um diese einmalige Kulturlandschaft – umringt von Schneealm, Rax und Hoher Veitsch – sowohl wirtschaftlich als auch touristisch anzuheben und nachhaltig zu stärken, damit wir diesen Lebensraum auch den nächsten Generationen als Lebensgrundlage erhalten und bewahren können. 

Ansuchen auf Förderantrag

31. März 1998

 

Prädikatsverleihung

26. Oktober 2003

 

besonderes Ziel

Erlangung des Prädikats "Naturpark" als Grundlage für die Stärkung eines naturverträglichen Tourismus

 

Obmänner

  • Franz Pollross, 1998 - 2006 (Ehrenobmann)
  • Stefan Teveli, 2006 - 2015 (Ehrenobmann)
  • Siegfried Darnhofer, seit 2015

Pressetext

 

 

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